Nochmal Postkarten

In einem vergangenen Artikel habe ich ein kleines Spiel vorgestellt, mit dem man die Schüler zum Sprechen animieren kann. Diese Idee war auch ganz nützlich für eine andere Klasse, die momentan die Unterscheidung zwischen als, wenn und wann behandelt. Dazu habe ich ein kleines Extrablatt erstellt. Dort schneidet man die Sätze aus und verteilt sie genauso wie die Postkarten in einer kleinen Schachtel. Ein Schüler zieht dann jeweils einen Satz sowie eine Postkarte und hat dann beispielsweise zu sagen „Als ich viel Zeit hatte, flog ich nach Kuba“ oder „Wenn ich viel Zeit habe, fahre ich nach Frankreich“.

Geschichte im Zeitraffer

Gerade am Ende des Schuljahres müssen oft bestimmte Lehrinhalte relativ rasch heruntergespult werden. Dies betrifft natürlich auch mich als Assistenten. Daher habe ich beispielsweise Arbeitsblätter erstellt, mit denen man historische Ereignisse und Prozesse sowohl kompakt darstellen als auch in ihrer Sequenz verstehen kann. Hier findet ihr die Vorlagen zur Weimarer Republik und zur Berliner Mauer.
Selbst in schwächeren Klassen kann ich mit diesen Arbeitsblättern zügig voran. Die Methodik, mit der man die Aufgabe lösen kann, ist euch überlassen und hängt sicherlich auch vom sprachlichen sowie historischen Vorwissen der Schülerschaft ab. Ein interessanter Ansatz besteht darin, die markanten Ereignisse am Anfang und Ende des Zeitraumes benennen zu lassen und sich dann den mittleren Geschehnissen zuzuwenden.
Meines Erachtens ist es auch vorteilhaft, dass die Schüler die Aufgabe zunächst in Stillarbeit lösen sollen. Anhand der Rückmeldungen während der Bearbeitungsphase erhält man einen Eindruck, wie es speziell um die Vokabelkenntnisse der Klasse bestellt ist.

Kant im italienischen Garten

Heute musste wieder eine Teilung zwischen dem Deutsch- und Französisch-Teil einer Klasse vorgenommen werden und wir hatten den „Zonk“ gezogen, ergo mussten wir einen anderen Raum suchen. Für solche Fälle gibt es in unserem Trakt des Schulgebäudes einen Raum, der früher wohl als Karzer gedient haben muss: Eiskalt, wenig Plätze, gespenstische Atmosphäre. Daher haben meine Lehrerin und ich dem Drängen der Schüler nachgegeben und wir haben die Stunde im Freien abgehalten. Prinzipiell lief die Stunde auch recht gut, aber man hat auch schön sehen können, was man so alles an einem Klassenraum hat:

  • Eine Tafel: Relativ banal, aber selbst mit dem besten Arbeitsblatt muss man manchmal Begriffe und/oder Konzepte irgendwo anschreiben.
  • Ruhe: Gerade von Jungs dominierte Berufsschul-Klassen werden beim Anblick einer fast reinen Mädchen-Klasse doch sehr von ihren Hormonen getrieben und wollen sich von ihrer besten Seite zeigen.
  • Keine Insekten oder intensive Sonnenbestrahlung: Viele Schüler sind doch eher auf die sterile Atmosphäre eines Klassenraumes eingestellt.

Ansonsten kann ich den Liceo-Schülern nur ein Kompliment machen, die sich mit soviel Disziplin einem schwierigen Thema wie Kants Definition der Aufklärung gestellt haben (wohlgemerkt, sie müssen das in einer Fremdsprache lesen). Ich habe dazu natürlich die Passage aus Kants berühmten Aufsatz genutzt, jedoch leicht gekürzt und als Lückentext modifiziert. Und für die Analyse kann ich nur das exzellente Arbeitsblatt von Günther Neumann empfehlen.

Nicht nur glotzen…

Im Rahmen des Film-Projekts sollte nicht nur ein netter Zeitvertreib für die Deutsch-Schüler geschaffen werden, sondern auch ein Forum zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Medien. Um dieses Ziel zumindest annähernd zu erreichen, gibt es vor jeder Ausstrahlung ein Informationsblatt mit einigen allgemeinen Details zum Film (Schauspieler, Regie, Beschreibung des Inhalts,…) sowie „Ideen zur Reflektion des Films“. Gerade mit dem letzten Teil soll den Schülern eine kleine Handreichung zur Analyse von bestimmten Aspekten des Filmes gegeben werden. Diese Aspekte beziehen sich sowohl auf technische als auch auf inhaltliche Bestandteile des Films bzw. verbinden beide Elemente.

Im Laufe der letzten Monate haben sich einige Arbeitsblätter angesammelt, die ich gerne allgemein zur Verfügung stellen möchte:

Notwendige Vulgärausdrücke

Manchmal denkt man tagelang  immer mal wieder an ein bestimmtes Thema und will das auch gefällig im Blog umsetzen, aber dann liest man einen Artikel in einer Zeitung, der „leider“ recht gut den eigenen Standpunkt wiedergibt. In dem Fall geht es um das Thema „Schimpfwörter im Fremdsprachenunterricht“ und der Artikel dazu entstammt aus „Der Zeit“.

Insbesondere der erste Teil des Artikels ist interessant. Viele Schüler wollen relativ früh Schimpfwörter lernen und zeigen hierbei anscheinend auch die größtmögliche Aufmerksamkeit.  Ich habe in den nun sechs Monaten wohl nur einmal das wahrscheinlich bekannteste Schimpfwort laut (und eher unabsichtlich) im Klassenraum ausgesprochen und trotzdem machte das über die verschiedenen Deutschklassen hinweg die Runde.

Doch eigentlich ist die Motivation nicht der springende Punkt. Vielmehr ist es meines Erachtens für einen Unterricht, der die Schüler im Optimalfall auf die Kommunikation im Zielland vorbereiten soll, essentiell, dass auch Schimpfwörter gelehrt werden.  Wer dies nicht gelernt hat, wird im Fußballstadion oder im Schulbus wohl nicht einmal die Hälfte der Konversationen verstehen. Insofern sollte man die Etikette für ein, zwei Schulstunden bei Seite legen und sich ohne schlechtes Gewissen den Pejorativen widmen können.

Mit Clueso & Postkarten auf Reisen

Gestern hatte ich mal wieder bei meinen „Kleinsten“, die allerdings auch schon stolze 15 oder 16 Lenze zählen. In der Stunde ging es um die grobe Thematik „Reisen“. Dazu hatte ich zwei Blöcke vorbereitet:

  1. Das Lied „Mach’s gut“ von Clueso, was aber leider nicht so gut angenommen wurde. Der Songtext ist relativ simpel, allerdings habe ich bei den Schülern eine gewisse Müdigkeit in Bezug auf diese Methodik festgestellt. In den letzten Monaten hatte ich viele Lieder in dieser Klasse eingesetzt, der zusätzliche Motivationsschub beim Einsatz von authentischen Songs hat sich vermutlich nun abgenutzt. Wer das Lied trotzdem für seinen Unterricht nutzen möchte, kann hier das Arbeitsblatt herunterladen (Bilder wie immer entfernt).
  2. Anschließend habe ich ein kleines Spiel durchgeführt. Die Schüler sollten aus einem Stapel von Postkarten (meine private Sammlung) eine herausziehen und zwei, drei Sätze dazu sagen wie „Ich war in Indien“ oder „Ich bin mit meinen Eltern nach Rom gefahren“. Bei dieser Aufgabe wurde schön deutlich, wie groß die Schwierigkeiten der Schüler beim freien Sprechen sind. Wenn sie nicht auf eine Struktur gedrillt sind, braucht es doch rund drei Versuche, bis ein verständlicher Satz herauskommt.