Vor einigen Monaten hatte Herr Rau darüber sinniert, was auf der Schulhomepage über die Lehrer der Einrichtung veröffentlicht werden darf. Ich finde es recht sympathisch, wenn ein bisschen mehr als nur der Name und die Fächerkombination zu finden wäre, auch wenn man nicht gerade Interviews aus der Schülerzeitung veröffentlichen muss. An Schulen in Italien und Niederlanden wird übrigens fast nichts über die Lehrer auf der Homepage der Schule publiziert, Fotos vom Kollegium oder von der Fachschaft sind nur äußerst selten zu finden. Liegt das vielleicht auch an der höheren Fluktuation in der Lehrerschaft?
Abseits der Homepage scheint eine Facebook-Seite immer bedeutender zu sein. Einrichtungen wie das Goethe-Institut haben klare Richtlinien, wie der Facebook-Auftritt auszusehen hat, beispielsweise die Frequenz der Veröffentlichungen oder auch Privacy-Regeln. Gibt es entsprechende Direktiven oder Verantwortliche an deutschen Schulen? Mir scheint es bisher, dass auf diesen Bereich recht wenig Augenmerk gewidmet wird, ein bisschen wie in den Anfangsjahren der Schulwebseiten, als vor allem Geeks aus der Schülerschaft in Eigeninitiative eine Homepage mit HTML und CSS bauten.
Monat: April 2012
Ich bin bald einer von ihnen
In rund einem Monat wird sich dieses Blog wahrscheinlich in einen Ort der Frustration und Verzweiflung verwandeln. Ich beginne dann den Vorbereitungsdienst für Lehrämter.
Obwohl ich schon einige Erfahrungen im Schulbetrieb gesammelt habe, habe ich momentan noch keine konkrete Vorstellung, wie sich diese Zeit gestalten wird. Klar, stressig wird es. Das habe ich oft genug von Freunden gehört und über andere Quellen erfahren. Aber ich stürze mich relativ gerne in Arbeit, lasse mich mit Wohlwollen von interessanten und auch mühseligen Aufgaben einschließen, ich habe eigentlich richtig viel Lust auf die neuen Herausforderungen im Vorbereitungsdienst. Jedoch hoffe ich, dass mich die Masse nicht langsam erdrücken wird. Die Geschichten von Referendaren, die nicht mehr ohne Beruhigungsmittel auskamen oder auf sämtliche Hobbys verzichteten, lassen aufhorchen. Aber auf der anderen Seite kenne ich genug Leute aus meinem Uni-Karriere (ich bin Nachzügler), die diese Zeit nicht zermürbt hat, zumindest nicht allzu sehr.
Fast schon selbstverständlich gehe ich davon aus, dass ich zwischen diversen Stühlen sitzen werde und während der ersten Unterrichtsbesuche Kritik auf mich einhageln wird. Ist es vernünftig, eine solch freudlose Einstellung zu entwickeln oder sollte man sich etwas Naivität behalten? Wie soll man überhaupt als Referendar auftreten? Als offenherziger, zweifelnder Lehrling oder lieber als abgezockter, überheblich wirkender Meister seines Faches?