Der typische Einstieg einer Besuchsstunde: Begrüßung, Folie aufwerfen und dann betet der Referendar innerlich, dass die Schüler im Gespräch irgendwie die Problemfrage herleiten und somit die Erarbeitung beginnen kann. Auch Herr Rau kennt dieses Szenario und wenn ich auf meine bisherigen Unterrichtsbesuche zurückblicke, lief der Einstieg tatsächlich immer über eine Folie ab. Aber dies ist vermutlich eher dem Umstand geschuldet, dass der OHP ein recht flexibles Instrument ist. Ich kann darüber natürlich den klassischen Bildimplus einwerfen, aber genauso gut Instruktionen geben, ohne für 30 Schüler ein Arbeitsblatt ausdrucken und austeilen zu müssen. Wenn der Beamer zum Standard an den Schulen gehören sollte, wird der OHP wohl seine Dominanz einbüßen und vielleicht völlig von der Bildfläche verschwinden.
Am Anfang der Ausbildung habe ich für fast jede Stunde einen motivierenden Einstieg gewählt, aber zunehmend setze ich auf wiederholend-informative Einstiege. Nicht (direkt) aus Faulheit, sondern weil die Schüler es schätzen. Gerade fleißige Schüler, die sonst eher zurückhaltend sind, können in solchen Phasen aufblühen. Und allgemein schafft es Transparenz und es entstehen bei geschickter Reihenplanung Problemüberhänge, die in der Stunde aufgegriffen werden können. Den Klassiker „Was haben wir denn in der letzten Stunde gemacht?“ habe ich übrigens bisher nur einmal scherzhaft eingeworfen, aber selbst da gab es kein Murren.