Am Buffet

Mit den vielen neuen Kursen kann ich mich sowohl an neue Themen heranwagen als auch bewährte Methoden noch weiter ausbauen. Hier mal ein paar Beispiele aus den letzten Wochen:

  • In Italienisch werden gerade die Themen Urlaub und Sport durchgenommen, als begleitende Grammatik werden vor allem der Futur und der Imperfekt behandelt. Es ist erstaunlich, wie anregend man diese Gesichtspunkte verbinden kann. Meine Schüler haben beispielsweise die Entwicklung einer Urlaubsliebe aus dem Lied „Guardia 82“ von Brunori Sas nachgezeichnet oder mittels eines Elternabends die möglichen Probleme ihrer Zöglinge bei einer Ferienfreizeit besprochen.
  • Schön war in Italienisch auch eine Umfrage zum Thema „Sport“ bei anderen Klassen, Stichwort „Mediation“. Statistiken und Präsentationen wurden erstellt, man konnte sich auch mal wundern („Warum spielen so viele deutsche Schüler Tennis?“), zudem bietet sich dann der interkulturelle Vergleich an; wie schaut es denn in Italien aus? Also ich bin sicher, dass in Italien weniger Handball gespielt wird.
  • Derzeit betreue ich eine Praktikantin in Erdkunde, die in Klasse 5 mit voller Begeisterung ein Memory zu den Daseinsgrundfunktionen erstellt hat. Sie hat es in der Erarbeitungsphase eingesetzt, die Methode wäre wohl auch für eine Übungsphase geeignet.
  • Andere Methoden konnte ich noch nicht ausprobieren, beispielsweise bin ich sehr neugierig auf den Einsatz eines Bilderbuffets. Das hat eine Mitreferendarin in ihrer Examensstunden angesetzt und diente vor allem der Erstellung sowie Sortierung der Problemfragen der Reihe.

Mind-Map-Massaker

Eventuell ist es wirklich so, dass Herr Larbigs Vermutung mit der Mind-Map als „Methoden-Mythos“ die Realität gut reflektiert. Selbständig arbeiten nur sehr wenig Schüler mit der Mind-Map, obwohl sich diese Methodik wahrscheinlich für viele Referate anbieten würde.
Die Erstellung einer brauchbaren Mind-Map (z.B. für die Einführung in ein Themenfeld) ist jedoch nicht in fünf Minuten durchgeführt. Ich merke das selber, wenn ich Mind-Maps zur Wortschatz-Vorentlastung erstelle. Meistens schlage ich dafür zunächst ein Lehrbuch auf und schaue mir das gelistete Vokabular an. Danach kommt die gedankliche Strukturierung des Stoffes (u.a. die Gliederung der Unterthemen) und zum Schluss erst findet die Visualisierung mit Hilfe einer Mind-Map statt. Insofern fordert die Mind-Map hier bereits die Durchdringung eines Themas und ist somit kein Mittel dafür, wie allgemein gern behauptet. Daher rühren wahrscheinlich auch die Frustrationen bei der spontanen Erstellung einer Mind-Map an der Tafel oder im Heft, welche bei der finalen Betrachtung oftmals einem wilden Begriffsdschungel gleicht.
Meine Mind-Maps sind daher, wie schon in einem vorhergehenden Artikel dargestellt, sehr listenähnlich. Hier sind dafür noch einige andere Beispiele aus den Themenfeldern Sport, Wohnen und Diskussion.